So flog er einen Bogen, um dann neben dem Kranich auf der Wiese zu landen. Beide schauten sich
an und ich hatte das Gefühl, dass der Kranich genau wusste was geschehen würde. Er saß flach am
Boden, hechelte aufgeregt und bewegte sich nicht. In diesem Moment sah ich dem jungen Seeadler
irgendwie an, dass er keinen genauen Plan hatte, wie es weitergehen sollte. Er wirkte
verunsichert und flog davon.
Ich fragte mich, wie stark der Kranich verletzt sei und ob er sich im Gefecht stark verletzt
habe. Am nächsten Tag hörte ich, dass der junge Kranich von einem Tierschützer untersucht wurde
und unverletzt gewesen sei. Zunächst ging ich davon aus, dass sich der Kranich seinen Artgenossen
wieder angeschlossen hätte und mit ihnen ins Winterquartier gezogen sei. Dies wurde wiederlegt.
Herr Dr. Nowald (Leiter des Kranich-Informationszentrum Groß Mohrdorf) schrieb mir, dass der
junge Kranich drei Tage später im Tierpark Stralsund verendet sei.
Der Kampf ging also nicht wie damals angenommen unentschieden aus. Der Seeadler hatte einfach
Pech gehabt, denn er hätte den Kranich mit einem kräftigen Griff am Hals erlegen können. Es
hat nicht viel gefehlt und er hätte den Kranich sofort erlegt...
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