Faszination Technik

Ich habe eine kleine Technik-Historie zusammengestellt. Es ist interessant wie die Entwicklung in den verschiedenen Bereichen fortgeschritten ist. Die verwendeten Bauteile wurden immer kleiner, leichter und verbrauchten deutlich weniger Energie. Dadurch wurde u.a. auch die Wärme-Entwicklung extrem gesenkt. Eine fantastische Entwicklung die noch viel weiter gehen wird...

Festplatte (8" 132MB HDD)
Die zehn Schreib-Lese-Köpfe einer Festplatte aus dem Jahr 1987 sind hier abgebildet. Es handelt sich um eine 8 Zoll Festplatte (Durchmesser von 20 cm) die eine Gesamtkapazität von 132 MB (Megabyte) hatte. Das Laufwerk war so groß wie ein großer Schuhkarton, ich meine damit einen Karton für einen richtig großen Basketballschuh und wog etwa 15 Kilogramm. Vielleicht erinnern Sie sich auch noch an diese Zeit als Computer noch sehr groß waren und für digitale Bildbearbeitung nicht eingesetzt werden konnten. Die Festplatte durfte ausschließlich in ihrer vordefinierten Einbaulage installiert werden, um den gefürchteten Head-Crash zu vermeiden. Zu einem Head-Crash kam es zum Beispiel durch Vibrationen, Erschütterungen, Verschleiß, Verschmutzungen oder Drehzahlverlust der Festplatte. Die Schreib-Lese-Köpfe setzten auf der Festplatte auf und führten meist zum totalen Datenverlust. Im Vergleich zu den modernen Festplatten war die Kapazität im Megabyte-Bereich verschwindend gering. Bereits im Jahr 2004 konnten auf einer Festplatte mit einer Größe einer 1 Euro Münze mindestens 2 GB (Gigabyte) gespeichert werden. Genau genommen wurde auf ein Achtel der Datenfläche gut die Fünfzehnfache Datenmenge gespeichert. Neben der Festplatte war ein entsprechender Harddisc-Controller erforderlich. 1987 wurde der Controller auf zwei Platinen mit einer Größe von etwa einer DIA A4 Seite verwendet. Sehr schön sind die vielen diskreten Elektronikteile zu sehen.

Festplatte (3,5" 320GB HDD)
Es ist erstaunlich wie viele Daten auf einer Festplatte gespeichert werden können. Zum Speichern und Lesen der Daten werden winzig kleine Schreib-Lese-Köpfe eingesetzt. Die Daten werden magnetisch aufgezeichnet. Die Schreib-Lese-Köpfe schweben auf einem sehr dünnen Luftpolster über dem eigentlichen Datenträger. Das Luftpolster entsteht durch die Rotation der Festplatte. Die hier gezeigten Fotos zeigen eine dreieinhalb Zoll Festplatte (Durchmesser von 9 cm) mit einer Kapazität von 320 GB aus dem Jahr 2003. Die Gesamtkapazität wurde über sechs Schreib-Lese-Köpfe auf drei Festplatten aufgeteilt. Die Festplatte war sehr schnell und die Schreib-Lese-Köpfe bewegten sich blitzschnell über die Festplatte um die Daten zu lesen bzw. zu schreiben. Die Generation von Festplatten war robust und konnte in allen Einbaulagen installiert werden.

Compact Flash Microdrive (1" 4GB HDD)
Das „Microdrive“ war eine 1 Zoll Festplatte (Durchmesser 2,5 cm) die in einem Compact Flash Gehäuse (3,6 cm x 4,2 cm) des Typ 2 passte. Sie wurde als erstes großes Speichermedium für Digitalkameras eingesetzt. Die Kapazität bis zu 4 GB (2004) und ist in meinen Augen ein faszinierendes winzig kleines mechanisches Speichermedium. Es liegt auf der Hand die Festplatte deutlich mehr Strom brauchte und empfindlicher war als eine moderne Speicherkarte ohne Mechanik. Im Größenvergleich zu einer Audio-CD oder einer 3,5 Zoll Festplatte werden die Ausmaße der kleinen Festplatte eindrucksvoll deutlich.

Bildplatte / Laserdisc
Zwischen 1982 bis 2001 wurden Videos auf „Bildplatte“ angeboten. Es begann mit der 30 cm Laservision (Analog Ton), später kam die 30 cm und 20 cm Laserdisc (Digital Ton) und die 8 cm CD Video hinzu. Das Bild wurde Analog (PAL, NTSC) ausgegeben. Die Tonspuren waren zunächst Analog, später Digital (incl. Mehrkanal Raumklang). Die Bildplatte gab es in zwei technischen Ausstattungen. Die CAV Technik wurde mit einem einwandfreien Standbild und Einzelbildschaltung hauptsächlich für Präsentationen oder Schulungen eingesetzt. Die CLV Technik wurde für Filme und umfangreiche Dokumentationen eingesetzt.

CD-ROM / Brenner (650MB)
Als optisches Archiv-Speichermedium kam 1992 die Kodak Photo CD auf den Markt. Zu dieser Zeit war die Datenträgerkapazität mit 650 MB sehr groß und die gescannten Dia´s hatte eine Dateiauflösung von 6,3 Mio Pixel. Das anzeigen eines einzigen Bildes hatte mehrere Minuten gedauert. Das waren damals ungewöhnlich große Bilddateien. Ich hatte 1998 ein einfaches optisches Laufwerk mit CD-Caddy im Einsatz. Der Lesekopf war optisch und hatte eine bewegliche Fokuslinse. Etwas später bekamen die CD Laufwerke eine Schublade und es war möglich die CD´s ohne Caddy zu verwenden. Als die optischen Laufwerke nicht nur lesen, sondern auch Daten scheiben konnten kamen die CD-R (Compact Disc Recordable) auf den Markt. Leider waren die Laufwerke und CD Rohlinge nicht immer kompatibel.

EPROM
Ein EPROM (Eraseable Programmable Read Only Memory) ist ein programmierbarer Speicher der seine Daten nur verlor wenn durch das Sichtfenster UV-Licht gelangte. Sehr gut war der kleine Speicherchip durch das Fenster von einem Durchmesser von etwa 5 mm zu sehen. Der hier gezeigte Speicher hatte eine Kapazität von 32 KB. Es gab spezielle Löschgeräte für diese Speicher. Der Löschvorgang benötigte etwa eine viertel Stunde. Zum Programmieren wurde ein EPROM-Brenner verwendet und es waren etwa einhundert Lösch- Schreib-Vorgänge möglich. Nach der Programmierung wurde das Quarzglasfenster mit einem Mitallfolie abgedichtet und der Speicherinhalt blieb für Jahre erhalten. Diese Art der Speicherbausteine wurde bis 1994 hauptsächlich in Geräten oder Maschinen mit einer fest definierten Ablaufsteuerung eingesetzt. 1986 wurden diese Speicher zum Beispiel in Druckern oder als BIOS in Computern verwendet.

USB Speicherstick (USB-Stick)
Der USB-Stick ist als Medium zum einfachen und komfortablen Transportieren von Daten entwickelt worden. Der Flash Speicher ist weniger für Datensicherungen zu empfehlen. Auch einen Datenverschlüsselung ist durchaus üblich. Der erste USB Sticks mit 8 MB kam 2000 auf den Markt. Nach und nach wurden die Sticks immer kleiner, schneller und haben eine immer größere Speicherkapazität. Mit dem USB 3.0 Standard wurden die Sticks 2008 angenehm schnell und es waren 2013 die ersten 1 TB Speicher verfügbar.

Solid State Disk (2,5" 120GB SSD)
2006 wurden SSD Speicher mit kleinen Kapazitäten für Endanwender bezahlbar. Es wurden ausschließlich Halbleiter eingesetzt und damit wurde die SSD deutlich robuster bzw. unempfindlicher als Festplatten. Sie wurden hauptsächlich als Ersatz für 2,5 Zoll Festplatten in mobilen Geräten wie Notebooks eingesetzt. Größere Kapazitäten und die immer schnellere Zugriffsgeschwindigkeiten ermöglichten ein deutlich schnelleres Arbeiten. Die Technik der hier gezeigten 2,5 Zoll SSD hatte das Gehäuse nur zu einem Drittel ausgefüllt.

Compact Flash Speicherkarte
Bereits 2001 waren Compact Flash Cards (CF Card) mit Kapazitäten von 128 MB zu bezahlbaren Preisen im Handel. Sie wurden u.a. in digitalen Kompakt Kameras mit 2 Mio. Pixel eingesetzt. Bereits 2003 wurden Kapazitäten von 1 GB eingesetzt. Vergleichsweise nüchtern und weniger spannend zeigt sich das Innere einer CF-Card. Wie erwartet wurden zwei Bausteine in einer 1GB Speicherkarte eingesetzt. Es handelte sich um einen Controller und den eigentlichen Speicherbaustein. Zu dieser Zeit war es sehr komfortabel diese Speicherkarte zu verwenden. Sie war sehr robust gegen Erschütterungen oder Temperaturschwankungen und hatte für damalige Verhältnisse eine große Kapazität. Die Bilddaten wurden deutlich schneller und sicherer verarbeitet als zuvor. 2003 wurden Fotos mit professionellen Spiegelreflex Digital Kameras mit 4 bis 11 Mio. Pixel aufgezeichnet. Die Speicherbausteine wurden schnell kompakter und es kamen Speicherkarten mit höheren Kapazitäten auf den Markt.