Naturfotografie Axel Horn
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Vorsicht Wildwechsel

Jeder Autofahrer kennt die Verkehrsschilder, die auf eine Gefahr durch Wildwechsel hinweisen. Normalerweise werden kaum Tiere in der unmittelbaren Nähe wahrgenommen und dennoch sind sie da. Ich habe meist zufällig wildlebende Tiere fotografiert, die eine Landstraße überqueren oder innerhalb von Ortschaften auf den Straßen und Wegen unterwegs waren. Überraschend war in fast allen Fällen, dass sich die Tiere ruhig verhalten haben und sogar auf den Straßenverkehr geachtet hatten. Natürlich gibt es auch Wildwechsel, die bei einer rasanten Flucht geschehen. Dann achten die Tiere nicht auf Gefahren im Straßenverkehr und die Unfallgefahr ist sehr groß.
Wildtiere haben ihre Gewohnheiten und nutzen gerne immer wieder bekannte Wege/Pfade (als Wildwechsel bezeichnet). Es entstehen Wildwechsel, an denen der erfahrene Beobachter erkennen kann, welche Tiere ihn nutzen. Es wird zwischen Rotwild- und Rehwildwechsel unterschieden. Wenn ein Pfad regelmäßig von einem Fuchs oder Feldhasen genutzt wird, wird dieser als Pass bezeichnet.


Damwild (Cervus dama)
Ich hatte eine kleine Herde Damhirsche beim Überqueren einer viel befahrenen Straße beobachtet. Alle Tiere wirkten gelassen und schauten sich immer wieder um. Sie kannten den weit einzusehenden Straßenabschnitt gut, die Spuren in den gegenüberliegenden Wald verrieten, dass die Hirsche den Wildwechsel oft wählten. Besonders dort, wo die Warnschilder „Vorsicht starker Wildwechsel“ aufgestellt sind, ist die Gefahr durch Hirsche auf der Straße besonders groß. Ich hatte einen Damhirsch beobachten können, als er am frühen Morgen von einem Feld sich in den Wald zurückzog. Dabei hatte er eine Straße überqueren müssen. Der Damhirsch schaute sich um, es kam kein Fahrzeug und in aller Ruhe wechselte er die Straßenseite und verschwand im dichten Wald.

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Reh (Capreolus capreolus)
Plötzlich kommt wie aus dem nichts, ein Reh mit großen Schritten auf die Straße gerannt und nur einen kurzen Augenblick später ist es wieder verschwunden. Oft sind die Tiere erschrocken und auf der Flucht.

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Feldhase (Lepus europaeus)
Feldhasen sind immer wieder am Straßenrand an wenig befahrenen Nebenstraßen zu beobachten. Sie laufen dort oft eine kurze Zeit entlang der Straße. Plötzlich wechseln sie ihre Richtung, meist in den Straßengraben oder auf ein Feld. Gefährlich wird es für den großen Hasen, wenn er kurz vor dem fahrenden Fahrzeug sich entscheidet die Straße zu überqueren. Ich hatte einen Feldhasen auf einem großen Feld beobachtet, dass an einer oft befahrenen Nebenstraße lag. Der Feldhase war wie für Hasen üblich, in deiner Trecker-Spur auf dem Feld unterwegs. Die Spur führe direkt zur Straße, die der Feldhase wie vorhergesehen überquerte. Mehrfach konnte ich beobachten, dass Feldhasen den Straßenverkehr beobachteten und risikolos über die Straße hoppelten. Weitere Fotogelegenheiten ergaben sich, als sehr aktive Feldhasen auf beiden Straßenseiten unterwegs waren. Der geringe Straßenverkehr ließ einen Seitenwechsel unfallfrei zu und die Hasen wechselten mehrmals zwischen den beiden Straßenseiten.

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Stockente (Anas platyrhynchos)
Stockenten überqueren Straßen recht langsam und können den Autoverkehr dabei aufhalten. Manchmal bleiben sie sogar stehen und „schauen sich den Rückstau an“.

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Rotfuchs (Vulpes vulpes)
Folgende Fotos habe ich am Stadtrand von Lübeck aufgenommen. Während der Fuchs durch einen Kreisverkehr lief, war keine Scheu gegenüber den vorbei fahrenden Fahrzeugen zu erkennen. In aller Ruhe wechselte der Fuchs nicht nur die Straßenseite, er war dem Kreisverkehr um ein Viertel gefolgt (allerdings gegen den Verkehr...grins...).

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Rotfuchs (Vulpes vulpes)
Einen Rotfuchs am Straßenrand während der Fahrt aus dem Auto zu sehen ist selten und dennoch oft möglich. Mir bot sich die Gelegenheit an einer wenig befahrenen Nebenstraße einen Rotfuchs zu beobachten. Es hat viel Spaß gemacht, den sehr ruhigen Moment zu erleben. Der Fuchs überquerte die Straße und suchte am Feldrand nach Beute. Leider blieb die Beutejagt erfolglos. Erst nachdem der Fuchs plötzlich in den gegenüber liegenden Knick flüchtete hatte ich einen Radfahrer bemerkt. Der Fuchs kam nicht zurück...

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Kranich (Grus grus)
Ich war erstaunt, als ich beobachtete, wie ein Kranich aus einem Wald kam und in aller Ruhe vor meinen Augen über die Straße auf die angrenzenden Felder wechselt. Dieses Schauspiel wiederholte sich während der Brutzeit mehrfach am Tag. Über einen längeren Zeitraum beobachtete ich den Kranich und sah einen ruhigen, stressfreien Kranich, der mich akzeptierte und sogar auf mich, in meinem Auto sitzend, zukam. So konnte ich aus meinem „Versteck“ heraus, den aus dem Wald kommenden Kranich fotografieren.

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Weißstorch (Ciconia ciconia)
In kleinen Orten, in denen Weißstörche ihr Nest haben, konnte ich hin und wieder die großen Vögel auf Fußwegen und Straßen beobachten. In aller Ruhe, völlig ungestört habe ich Weißstörche auf der Straße gesehen, die z.B. Baumaterial für ihr Nest aus einem Vorgarten entwendeten und die Straße als „Startbahn“ genutzt hatten.

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Fasan (Phasianus colchicus)
Früh am Morgen wechselte ein Fasan über eine wenig befahrene Straße auf ein großes Feld. Später beobachtete ich einen Fasan, der am Straßenrand nach seiner Partnerin Ausschau hielt und mit rufen lockte. Kurz darauf wechselte die Fasan-Dame über die Straße und das Fasan-Paar verschwand über den Fußweg im Rapsfeld.

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Nandu (Rhea americana)
Der Nandu ist ein flugunfähiger Laufvogel aus Südamerika. Die Art mit einer Rückenhöhe von etwa 1 Meter ist in Deutschland vom Menschen eingeführt worden. Mehrere Nandus flüchteten aus einer Freilandhaltung in Schleswig-Holstein. Die Tiere sind keineswegs scheu und schrecken nicht einmal vor Autos zurück. So kommt es zum Teil zu kuriosen Begegnungen zwischen Mensch und Nandu. Wenn es darauf ankommt, kann ein Nandu auf der Flucht etwa 60 km/h erreichen.

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Weinbergschnecke (Helix pomatia)
Weinbergschnecken sind beim Überqueren von Landstraßen oder Nebenstraßen relativ oft zu sehen. Sie bewegen sich im typischen „Schneckentempo“ voran und Gefahr droht von vorbeifahrenden Autos. Die großen Schnecken kommen meist unerwartet vor. Die Fotos sind auf Augenhöhe der Schnecken entstanden und zeigen aus diesem extremen Blickwinkel wie weitläufig auch kurze Distanzen sind. Erstaunlich, wie schnell langsam vorbeifahrende Autos aus der Perspektive waren und den Schnecken gefährlich nah kamen.

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Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen und Übersetzungen. Der Autor garantiert, dass es sich bei den Fotografien in diesem Werk um Originalaufnahmen handelt, die digital nicht verändert worden sind.

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