Flussregenpfeifer

An Flussufern, Binnengewässern und Kiesgruben sind Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) fast immer schnell laufend zu finden. Flussregenpfeifer bauen kein Nest, sie verwenden eine kleine Mulde im steinigen Kieselboden. Durch die perfekte Tarnung ist der Bodenbrüter kaum zu finden. Beide Elternvögel wechseln sich bei der Brut ab, dabei achten sie immer darauf den Brutplatz nicht zu verraten. Das Gelege ist sehr gut getarnt. Mit schnellen Schritten rennt der Flussregenpfeifer auf der Suche nach Nahrung durch sein Revier. Plötzlich bleiben sie für einen kurzen Moment stehen, streckten ihren Hals für einen Augenblick, um dann gleich weiter zu laufen. Hat der Vogel z.B. einen Regenwurm entdeckt, wird dieser blitzschnell fixiert und aufgenommen.
Mitte Mai war es dann soweit und ich konnte am frühen Morgen die eben geschlüpften Küken beobachten. Die zwei Jungen wurden zunächst noch gehudert und steckten hin und wieder ihre Köpfe heraus. Schnell unternahm der erste Jungvogel wenige Schritte und kam gleich wieder zurück. Bereits eine Stunde später waren die etwa drei Zentimeter kleinen Jungvögel in einem Bereich von zwei Quadratmeter aktiv und machten erstaunliche Fortschritte. Die Jungvögel sind gut getarnt und waren erstaunlich selbstständig. Nach und nach wurde das ganze Revier erkundet. Die Eltern waren immer in der Nähe und passten auf die Kleinen auf.
Als ein Bussard in großer Höhe vorbei flog, warnten die Eltern ihre Jungen und behielten die ganze Zeit den möglichen Angreifer im Auge. Die Eltern verhielten sich ruhig und die Jungen saßen regungslos, gehockt und somit gut getarnt am Boden. Als die Gefahr vorüber war entspannte sich die Situation. Bereits nach einer Woche waren die Kleinen viel größer und noch schneller geworden. Auch der typische Liedring war zu erkennen. Nach weiteren sechs Wochen waren die jungen Flussregenpfeifer nur noch auf den zweiten Blick von seinen Eltern zu unterscheiden.